![]() Gesucht werden: Haymitch Abernathy,Cinna,Tribute aus Teil 1 und 2 |
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"49....50.", zähle ich leise meine Klimmzüge mit, bevor ich die Stange loslasse und elegant auf dem Boden aufkomme. Ich fühle mich gut, bereit. Ich sehe mich in dem Raum um, der voll ist mit Jugendlichen, die dafür trainiert werden, irgendwann in die Arena zu gehen. Nur die Besten kriegen diese Chance. Und dieses Jahr bin ich verdammt noch mal der Beste. Der Rest sind Lachnummern, keine Chance, dass sie als Sieger rausgehen. Aber ich, ich werde es schaffen.
Wenn ich nicht so gut wäre, würde ich vielleicht Friedenswächter werden. Aber in die Arena zu kommen und vor allem auch wieder herauszukommen, DAS ist es, was mein wirkliches Ziel ist. Ich werde es allen beweisen, allen voran meinem Vater. Ich bin gut. Sehr gut. Der Beste. Das wird auch er einsehen müssen. Er wird stolz sein. Jap, das wird er.
Mein Trainer reicht mir ein Schwert und ich weiß, dass die anderen Jungen mich jetzt neidisch beobachten, als ich loslege. 20 Minuten Schwertkampftraining. Dann lege ich die Waffe mit ehrfüchrtigem Blick zurück und lasse den Blick kurz über die anderen Karrieros gleiten. Mein Blick bleibt bei einem dunkelhaarigen Mädchen hängen, die gerade mit Messern um sich wirft, als hätte sie ihr ganzes Leben nichts anderes gemacht. Vermutlich ist es so. Wie bei mir mit dem Schwert. Ich glaube, ihr Name ist Clove.

Ich streiche fast liebevoll über die Klinge des Messers. Es liegt leicht in meiner Hand, doch schwer genug um die Kraft darin zuspüren. Mit einem Angedeuteten Lächeln springe ich vor und schlitze mit einer einzigen gekonten Bewegung die Trainingspuppe auf. Ein langer Schnitt genau zwischen den Rippen entlang. Ich nicke zufrieden. Seit meinem 7 Lebensjahr komme ich nun jeden Tag hierher um nur ein Ziel zu erreichen:
Die Hungerspiele zu gewinnen.
Bald schon würde der versprochene Ruhm und Reichtum mir gehören und... was am wichtigsten war: Das Ansehen meines Vaters.
Dann könnte er endlich sehen, was für eine Kämpferin ich war und dass ich die Beste bin. Nocheinmal kontrolliere ich meinen Zopf, damit keine einzige Strähne es wagen könnte mir ins Gesicht zu fallen, bevor ich mich zu dem kleinen Tisch zuwende auf dem eine kleine Sammlung verschiedener Messer liegt. Eines mit besonders kurzen dünnen Griff. Die Klinge ist schmal und an der Spitze mit kleinen Zähnen beschückt.
Sie sollten beim herausziehen das Opfer noch mehr aufreißen. Meine Augen beginnen zu leuchten und ich nehme es in die Hand.
Es ist perfekt geschnitten. Plötzlich spüre ich einen Blick im Rücken und drehe mich nur leicht herum. Ein junger Mann mit Schwert beobacht meine Künste. Er war gut. Das hatte ich schon öfters gesehen. Cato.... ja so war sein Name.
Ich presse meine Lippen zu einen dünnen Strich zusammen und erwidere seinen Blick nun eiskalt.

Die...ja...Zärtlichkeit? mit der sie über die Klinge des Messers streicht, errinnert mich an meine eigene Ehrfurcht vor einem gut gemachten Schwert.
Mir fällt auf, dass sie jung ist. Ein ganzes Stück jünger als ich. Sie wird dann wohl nicht die Arena gehen - zumindest nicht dieses Jahr.
Als sie ihren Kopf dreht und mir direkt in die Augen schaut, erwidere ich ihren Blick starr. Keiner von uns will sich die Schwäche geben, zuerst wegzusehen, habe ich den Eindruck. Aber da sie mir nichts getan hat und ich gerde keinen Bock auf Machtspielchen mit kleinen Mädchen habe, sage ich: "Nicht schlecht. Die Puppe", ich mache eine Kopfbewegung zu der Puppe, die das Mädchen eben gekillt hat, "haste jedenfalls kalt gemacht." Ich schmunzle und greife nach einer der bereit stehenden Wasserflaschen, die ich in einem Zug leere.
Dann gehe ich, ohne einen Blick zurückzuwerfen, zu den Duschräumen und ziehe mich danach um.
Gleich ist Mittagszeit. Ich mache zuhause eine Pause und werde dann wieder herkommen. Wie jeden Tag.
Ich verlasse das Gebäude und bleibe draußen noch einen Moment stehen, um den Schnürsenkel meines Schuhs zuzubinden und weil meiner PB gerade nichts besseres einfällt. :D

(xDDD oki? :D )
Ich verdrehe nur die Augen als er die Puppe erwähnte und drehe mich meinen Übungen wieder zu. Durch ein kleines Fenster strahlt die Sonne hindurch und tunkt alles in bunte Farben. Ohne dies weiter zu beachten höre ich das leise BING der Uhr. Es ist vorbei. Die meisten der Karieos packen ihre Sachen und verschwinden in den Umkleiden. Auch ich lege die Messer vorsichtig zurück in den Koffer, schliesse ihn und begebe mich weg. Das warme Wasser der Dusche tut mir gut und ich versuche mich einmal zu entspannen. Als ich aus dem Lager heraustrete blendet mich die Sonne und ich kneife die Augen leicht zusammen. Cato kniet vor mir und macht seinen Schnürsenkel zu.Mit einem breiten Lächeln sage ich " schöne Schleife." Meine Mutter ist eh noch nicht da um mich Abzuholen also kann ich auch noch etwas Smalltalk führen.
( sry hab grad marzipan verspeist :D)

Ich höre Schritte hinter mir und binde in aller Seelenruhe auch noch den anderen Schuh fester. Dann höre ich eine weibliche Stimme hinter mir und muss grinsen. "Jap. Find ich auch." Als ich mich aufrichte und mich umdrehe, stehe ich direkt vor dem Messer-Mädchen von eben. Ich überrage sie um mindestens zwei Köpfe.
Ich lege den Kopf schief und mustere sie einen Moment. "Clove, richtig?" Ich kenne nicht besonders viele Namen von den anderen potenziellen Tributen hier, weil sie mir scheißegal sind. Das Mädchen hier ist mir aber aufgefallen, weil sie vielleicht wirklich etwas drauf hat.

Obwohl er wesentlich größer als ich ist gehe ich ein paar Schritte zurück und stelle mich aufrecht hin. Meine Augen sind kalt und nur das Lächeln spiegelt meine Gedanken." Richtig. und du Cato ja?" sage ich mit klarer Stimme und hebe leicht eine Augenbraue. Den strengen Zopf habe ich aufgemacht. Nun fallen die glatten Haare mir über die Schulter. Catos Alter schätze ich auf 16-18 Jahre. Er sah aus wie ein normaler Kerl aus Distrikt 2. Durchtrainiert und Bereit für die Arena. Ich streiche mir über den Hals und spiele mit der Ketter herum die ich immer trage, wenn ich nicht in der Arena bin." Du bist gut mit dem Schwert." Das hatte überwindung gekostet. Ihn zu loben finde ich eigentlich schlecht. Ein Zeichen der Schwäche, doch meine Mutter hat mir beigebracht: Kontakte waren immer gut.

Etwas ist in ihren Augen, das mich automatisch innerlich auf "Vorsicht!" umschalten lässt. Das ist gut. Sie scheint eine Kämpferin zu sein. Gut so. Ich verschränke die Arme vor der Brust und bedenke sie mit einem überheblichen Blick, als sie meinen Namen sagt. Es ist nichts Neues, dass man meinen Namen im Trainingslager kennt. Und bald wird ihn ganz Panem wissen.
Falls mich ihr Herumspielen an der Kette ablenken soll, lasse ich es nicht zu. Aber es ist eine vertraute Geste. Es erinnert mich an meine kleine Schwester Livia. Sie ist 8 und der einzige Mensch auf der Welt, der mir wirklich etwas bedeutet.
Ich grinse arrogant und erwiderte mit leichter Ironie in der Stimme, als sie auf's Schwert zu sprechen kommt. "Ich weiß. Haste ganz toll festgestellt." Ich nehme sie nicht ernst. Sie ist zu jung. Aber da ist wieder das Blitzen in ihren Augen. Und einen Moment überlege ich, ob ich mich vielleicht täusche. Ich beschließe, ihr noch eine Chance zu geben. "Du magst Messer. Wenn du so weitermachst, schaffst du es vielleicht in ein paar Jahren in die Arena." Es ist ein offensichtliches Lob - zu offensichtlich eigentlich für meinen Geschmack. Anerkennung, die mir auch keiner gibt, der Ahnung hätte. Ich bin nicht sicher, wieso ich das Lob überhaupt ausspreche. Vielleicht wegen der Kette.

Ein winziges Lachen entweicht mir. " In ein paar Jahren ja? Hm....Wer weiß." Ich blicke ihm geradewegs frech ins Gesicht und grinse " Die Ernte dieses Jahr ist noch nicht da." Sein spöttischer Blick zeigt mir, dass ich bei Cato vorsichtig sein muss. Vieleicht wird er derjenige sein, dessen Schwert mich durchbohrt. Ich seufze abfällig und deute auf die Sonne. " Ziemlich warm nicht? Was denkst du, wie die Arena dieses Jahr aussieht?" Ich setze mich auf eine kleine Bank ganz in der Nähe und schlage die Beine übereinnander. So von weitem betrachtet sah er wirklich aus wie ein Riese. Die Arroganz ist normal und ich bin es gewohnt mich ihr anzupassen. Meine Lippen waren weiter schmal und zusammengedrückt. Ich werfe der Uhr an meinem Arm einen kleinen Blick zu. 12:34 Uhr. Vater muss bald auftauchen, doch tief in mir finde ich es Schade das Gespräch bald beenden zu müssen. Es tut gut mal mit Jemand anderen zu reden außer mit den Eltern und Ausbildern.

Ihr Gesichtsausdruck verrät mir, dass sie nicht vorhat, noch "ein paar Jahre zu warten". Ich grinse, weil sie es anscheinend nicht erwarten kann, in die Arena zu kommen. Das kommt mir ziemlich bekannt vor. Nur, dass es bei mir vermutlich keinen Zweifel gibt. Nur ein Idiot würde sich dazwischen stellen, wenn ich mich freiwillig melde.
Ich runzle die Stirn, als Clove einen netten Smalltalk anfängt. "Warm?", wiederhole ich und merke, wie komisch es mir vorkommt, über etwas so Unwichtiges zu reden. Mein Leben dreht sich nur um die Arena, um die Ernte, ums Training. Ich blicke zum Himmel, die Sonne scheint und jap, es ist warm. Also nicke ich. "Schätze schon." Ich sehe ihr nach, wie sie sich auf die Bank setzt und gehe ein paar Schritte zu ihr, weil kleine Vermutungen wegen der Arena nicht schaden können. Dann bleibe ich mit immer noch verschränkten Armen vor ihr stehen. "Harmlos. Weil letztes Jahr zu viele erfroren sind und davor verdurstet." Mein Grinsen wird breiter. "Dieses Jahr werde ich sie killen." Ja. Das werde ich. "Was meinst du denn?", frage ich nach. Weniger, weil mich ihre Meinung interessieren würde, als viel mehr, weil ich weiß, dass die Tribute aus Distrikt 2, 1 und 4 immer zusammenhalten - so lange es geht. Und wenn das Mädchen hier vorhat, in die Arena zu gehen, kann's jedenfalls nicht schaden, sich vorher mit ihr schon zu verstehen.

Clove hob eine Augenbraue und zuckte mit den Schultern. Ihr war es egal, wie die Arena dieses Jahr werden würde. Eins war sicher: Sie würde für jeden unvorsichtigen und jeden Schwächling tödlich enden und das sagte sie Cato auch. " Tödlich wird es werden... wie jedes Jahr." Warcheinlich würde ein Karieos gewinnen. Wie jedes Jahr. Sie wühlte ein Wenig in ihrer Tasche und zog ein Halstuch hervor. Sie band es sich um den Hals und blickte zur Straße. Ein Hochgewachsener Mann mit grimmigen Gesichtszügen wartete mit verschränkten Armen.
" Oh und da ist schon mein Vater!" Beim Vorbeilaufen an Cato klopfte sie ihm auf die Schulter. Es war wie eine winzige Drohung gemeint.
" Möge das Glück mit dir sein... Cato." Lächelnd lief sie zu ihrem Trainer, denn als Vater hatte Clove diesen Mann ncoh nie gesehen. Morgen würde das Erntefest sein und wieder müsste das kleine Mädchen mit so viel Stärke beweisen, dass sie besser ist als alle anderen.
( hab mal meinen Schreibstil geändert, wenn das oki is?)

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